Die RockShox-Gabeln 2025 mit Charger 3.1 im Test (2024)

Mit der neuen Charger 3.1-Dämpfungseinheit verpasst RockShox ihrem Federgabel-Line-up ein vielversprechendes Update. Mehr Kontrolle und ein feineres Ansprechverhalten stehen dabei im Fokus. Zudem gibt es ein breites Portfolio an Upgrade- und Tuning-Kits. Wir haben alle Infos und einen ersten Testeindruck für euch.

Für das Modelljahr 2025 bringt RockShox eine Reihe an Updates ihrer 2022 vorgestellten Charger 3-Dämpfungseinheit. Die damalige Umstellung auf ein IFP-Design in Kombination mit neuen Lufteinheiten und Features wie den ButterCups war ein großer Schritt für den Fahrwerks-Spezialisten. Im Fokus standen ein feineres Ansprechverhalten und bessere Kontrolle auf dem Trail. Mit der neuen Charger 3.1-Dämpfungseinheit baut RockShox auf die bisherigen Technologien auf und arbeitet das Feedback von Worldcup-Fahrern, Magazinen und Kunden ein. Der Fokus liegt dabei weiterhin auf einer reduzierten Belastung der Hände und zusätzlicher Kontrolle auf dem Trail. Gleichzeitig stellt RockShox auch neue Luft- und Stahlfederdämpfer vor, die wir für euch bereits getestet und in einem separaten Artikel behandelt haben.

Die Charger 3.1-Dämpfungseinheit im Detail

Wie bereits erwähnt, baut die neue Charger 3.1-Dämpfungseinheit auf der bisherigen 3.0 auf. Wer vorab mehr Informationen über die Basis dieser Dämpfungseinheit wissen möchte, sollte unbedingt unseren ursprünglichen Artikel dazu lesen. Bei der neuen Charger 3.1-Dämpfungseinheit war das Ziel, die Dämpfung im gesamten System zu verringern und zusätzlich die Einstellbarkeit von High- und Low-Speed-Dämpfung zu vergrößern, denn viele Fahrer – wie auch der Großteil des ENDURO-Teams – sind die bisherige Dämpfungskartusche weit im offenen Setting gefahren.

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Im Bereich der Low-Speed-Dämpfung sollen dafür die Ölflusspfade so verändert worden sein, dass nun 68 % mehr Öl fließt und dadurch in der Open-Position weniger Druckstufendämpfung – sprich ein weicheres Fahrgefühl – ermöglicht wird. Im Gegensatz dazu wurde die High-Speed-Dämpfung durch einen größeren Shim-Stack erhöht, um mehr Support und Gegenhalt zu ermöglichen. Um mit dem erhöhten Ölfluss im System zurechtzukommen, wurde auch die Stahlfeder des IFP versteift. Das soll ebenfalls mehr Kontrolle und ein konstanteres Feeling ermöglichen.

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Für alle Modelle, von Ultimate- bis Basisversion, der drei Gabeln wurden die Bushings – also Gleitlager – angepasst und sollen nun eine verringerte Reibung aufweisen. Zudem gibt es minimale optische Anpassungen am Verstellrädchen der High-Speed-Druckstufe. Durch dickere Striche wird besser erkennbar, in welchem Setting sich die Dämpfung befindet. Die Anzahl der Klicks bleibt gleich.

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Als einzige Gabel im Line-up erhält die Pike zudem eine neue Luftfedereinheit. Bei ihr ist die Top-Cap hohl gefräst, was das Luftvolumen der Negativfeder erhöhen und so das Ansprechverhalten verbessern soll.

Modelle und Preise der neuen Charger 3.1-Dämpfungseinheit

Die wohl offensichtlichste Neuerung ist die in „electric Red” erhältliche ZEB-Gabel, die man schon seit geraumer Zeit rumfahren sieht. Bei der Lyrik bleibt das bereits bekannte Grün erhalten und die Pike-Gabel wird es weiterhin in einem schicken Silber zu kaufen geben. Auch die vorhandenen Federwegsbereiche und Verfügbarkeiten im Aftermarket bleiben weitestgehend unverändert. So bewegen sich die Ultimate-Modelle zwischen 1.249 € (ZEB), 1.199 € (Lyrik) und 1.169 € (Pike).

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Sehr cool ist, dass RockShox eine Reihe an Nachrüst-Kits anbietet, mit denen ihr eure bisherigen Gabeln upgraden oder feiner einstellen könnt. So gibt es für 386 € ein Charger 3.1 RC2-Dämpfungsupgrade, durch das ihr – insofern ihr die richtige Chassis besitzt – eure Gabel auf die neueste Dämpfungstechnologie upgraden könnt. Dazu müsst ihr allerdings einen recht aufwendigen Service machen und es bietet sich an, das in Kombination mit dem 200-h-Service durchzuführen. Für alle, die bereits eine Gabel mit Charger 3-Dämpfungskartusche besitzen, bietet RockShox für 80 € ebenfalls ein Piston-Upgrade-Kit an. Auch hier bietet sich ein 200-h-Service zum Umbau an.

Neu dazugekommen ist auch die Möglichkeit, ein Shim-Tune-Kit für lediglich 32 € zu erwerben. Neben dem benötigten Werkzeug enthält es zwei Druckstufen-Tunes und drei Zugstufen-Tunes. Wobei der leichtere Druckstufen-Tune und der mittlere Rebound-Tune dem Standard-Setting der Gabeln entsprechen. Nützlich sind vor allem die Rebound-Tunes, mit denen besonders leichte oder schwere Fahrer ihre Einstellbandbreite erhöhen können. Denn durch z. B. einen sehr hohen Druck in der Luftkammer müssen schwere Fahrer ihren Rebound weit geschlossen – also langsam – fahren, da die komprimierte Luft bereits einen höheren Rebound erzeugt. So bleiben am Grenzbereich meist nur wenige Einstellmöglichkeiten für die persönliche Vorliebe oder Strecke übrig. Für leichte Fahrer oder auch Kinder gilt das Ganze dann umgekehrt.

Die neue Charger 3.1-Dämpfungseinheit im Test

Bevor man mit den neuen RockShox-Gabeln auf den Trail startet, sollte man sich um das Grundsetup kümmern. Neben dem Sticker auf den Tauchrohren der Gabel – der ein grobes Setup vorgibt – gibt es auch die Trailhead-App von RockShox. Die hat mit dem Launch der neuen Produkte ein ordentliches Update erhalten und ihr bekommt nun ein verbessertes Nutzererlebnis, eine leichtere Produktsuche, die Möglichkeit eure Settings zu speichern und einige weitere Features. Für das initiale Setup sind die vorgeschlagenen Einstellungen der Trailhead-App sehr passend und wir raten euch dazu, die Möglichkeiten der App zu nutzen und damit zu experimentieren.

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Wir hatten die Chance alle drei Ultimate-Modelle – von Pike, Lyrik und ZEB – bereits für einige Wochen zu testen und haben diese in unsere bekannten Testbikes eingebaut. Unsere Grundsetups waren bei der Lyrik und ZEB unverändert. Im Falle der Pike benötigt ihr jetzt aufgrund der veränderten Luftfedereinheit einen etwas höheren Luftdruck. Prinzipiell handelt es sich beim Charger 3.1-Update um Feinheiten, die aber dennoch einen spürbaren Einfluss auf dem Trail haben. Die Low-Speed-Compression sind wir weitestgehend im mittleren Setting gefahren, wohingegen wir beim Vorgängermodell meist im ganz offenen Setting unterwegs waren. Dennoch fühlt sich die Gabel sensibler an und schont eure Hände im Vergleich zum Vorgänger mehr. Der Mid-Stroke-Support – um z. B. an Kanten abzuziehen – ist dennoch unverändert gut und sorgt dafür, dass man auch in steilen Passagen noch hoch im Federweg steht.

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Ähnliches gilt für die High-Speed-Compression, bei der wir uns ebenfalls im mittleren Setting am wohlsten gefühlt haben, wobei sich hier kein so spürbarer Unterschied auf dem Trail herauskristallisiert hat. Abgesehen davon, dass man durch das mittlere Setting nun mehr Einstellmöglichkeiten zur Verfügung hat, da wir auch mit der Charger 3-Einheit hauptsächlich im offenen Setting gefahren sind.

Das Fazit zur neuen Charger 3.1-Dämpfungseinheit

RockShox hat sich das Feedback schnell zu Herzen genommen und feine Anpassungen an der Dämpfungseinheit vorgenommen. Die Updates sind durchweg positiv und verbessern neben dem Fahrgefühl auch die Einstellbarkeit und sorgen für eine höhere Sensibilität. Zudem bietet RockShox alle nötigen Update-Kits zu einem fairen Preis an und Technik-Nerds haben die Möglichkeit, ihre Gabel noch feiner auf die individuellen Bedürfnisse anzupassen.

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Tops

  • breiteres Einsatzspektrum
  • höhere Sensibilität
  • viele Upgrade-Kits

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Flops

  • keine

Alle weiteren Informationen findet ihr auf der Website von Rockshox.

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Text: Peter Walker Fotos: Peter Walker

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Peter Walker

Peter ist nicht nur ein Mann der Worte, sondern auch der Taten. Mit ernsthaften Bike- und Schrauber-Skills, seiner Motocross-Historie, diversen EWS-Teilnahmen und über 150 Bikepark-Tagen in Whistler – ja, der Neid der meisten Biker auf diesem Planeten ist ihm gewiss – ist für Peter kein Bike zu kompliziert und kein Trail zu steil. Gravel und Rennrad kann er übrigens auch! Das für unsere redaktionelle Arbeit wichtige Thema Kaufberatung hat Peter in Vancouvers ältestem Bike-Shop von der Pike auf gelernt und setzt sein Know-how auch im journalistischen Alltag um. Wenn er nicht gerade die Stuttgarter Hometrails auf neuen Test-Bikes unsicher macht, genießt er das Vanlife mit seinem selbst ausgebauten VW T5. Dass er dazu noch ausgebildeter Notfallsanitäter ist, beruhigt seine Kollegen bei riskanten Fahrmanövern. Zum Glück mussten wir Peter bislang nie bei seinem Spitznamen „Sani-Peter“ rufen. Wir klopfen auf Holz, dass es dazu auch nie kommen wird!

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